8 Typische Gründe, warum deine Skills nicht wirken

  1. Du setzt nur Skills ein, wenn du in der Krise und im Stress bist.

Viele meiner Klientinnen spüren sich nicht gerne und es sträubt sich alles in ihnen, fürsorglich mit sich umzugehen. Sehr nachvollziehbar, wenn man sich klar macht, dass der emotionale und körperliche Schmerz erstmal präsenter wird, wenn man ihn achtsam wahrnimmt und dann müsste man ja meistens auch irgendwie aktiv werden und das verbinden wir oft mit Anstrengung. Dabei ist eh kaum Energie vorhanden, nicht wahr? 

So neigen sie dazu, sich erst wahrzunehmen und Skills einzusetzen, wenn es nicht mehr anders geht. Wenn Suizidgedanken, Selbstverletzungsdruck, Vermeidungsverhalten oder zwischenmenschliche Krisen derart zunehmen, dass der Alltag nicht mehr möglich ist. 

Im Nachgang erscheint dann alles wieder absolut erschreckend und anstrengend, weil du dich aus der Krise kämpfen musstest. Kommen wir gleich zu Punkt zwei:

  1. Du fokussierst dich ausschließlich auf die Stress-Skills

Die meisten Schwierigkeiten im Alltag resultieren aus deiner Schwierigkeit, mit deinen Gefühlen und Bedürfnissen umzugehen, deren Botschaft zu verstehen, sie dich spüren zu lassen und sie zu versorgen. Und aus einem dysregulierten Nervensystem. Wenn du dich immer nur ablenkst, Sport machst oder deinen Igelball drückst, bleibt das, was deine Krise und Unzufriedenheit verursacht, im Verborgenen. Du bist kurz wieder in der Spur. Doch es braucht nur einen kleinen Reiz und die Hochspannung ist wieder da. Denk also an die Basisarbeit. 😉

  1. Du hast zu hohe Erwartungen und gibst vorschnell auf.

Viele meiner Klientinnen sind Perfektionisten. Sie haben genaue Vorstellungen wie es laufen sollte. Sie denken, wenn sie einmal etwas verstanden haben, müssten sie es auch umsetzen können. Kommt es dann zu Rückfällen, rutschen sie in alte Glaubensmuster “Nichts hilft”, “Ich werde da eh nie rauskommen”, “Ich bin unfähig und schlecht”. Um sich vor dieser Enttäuschung zu schützen, versuchen sie es lieber nicht mehr oder springen weiter zum nächsten Coach oder Therapeuten, zur nächsten Methode.  Dran bleiben, bis es ist, wie du es haben willst und perfektionistische Ansprüche immer wieder aufdecken und loslassen.

  1. Du hast keine klare Entscheidung getroffen.

Wenn sich im Coaching lange nichts vorwärts bewegt, lohnt sich die Frage, ob denn eine wirklich Entscheidung zur Veränderung getroffen wurde. Oft stellt sich heraus, dass man doch noch mehr mit den Vorteilen des alten Denkens und Verhaltens in Kontakt ist und zu viel Angst vor Veränderung da ist. Das ist gut zu bemerken und menschlich. Unser Organismus steht nicht so auf Unbekanntes und Wagnisse. Für mich war es oft sehr entlastend zu sagen “Dann drehe ich halt noch eine Runde, weil ich einfach noch nicht entscheiden oder loslassen kann. Radikale Akzeptanz.” Mich hat das in die Selbstverantwortung gebracht. Ich treffe in meinem Leben Entscheidungen und ich erlebe die Konsequenzen. 

Je mehr ich gelernt habe, mich zu lieben, desto leichter konnte ich mit schädlichen Denk- und Verhaltensweisen aufhören und gleichzeitig milde mit mir sein, wenn es noch nicht klappt. Das entspannt mich dermaßen! Wie ist deine Erfahrung damit?

  1. Du bleibst in schädlichen Umständen.

Du leidest, meinst aber nichts ändern zu können. Manche Umstände machen es nahezu unmöglich zu wachsen und zu heilen. Als Erwachsener können wir ungesunde Beziehungen, Lebens- und Arbeitsbedingungen verlassen und verändern. Als Kind war uns das nicht möglich. Viele von uns stecken fest in der erlernten Hilflosigkeit von damals und setzen sich Umständen aus, die sie instabil machen.

  1. Du beschäftigst dich nur mit deinen Problemen und deinen unangenehmen Gefühlen.

Das, worauf du deine Aufmerksamkeit richtest, wird mehr. Sicherlich ist es wichtig, am Beginn eines Coachings die Painpoints und Hindernisse zum Erreichen der eigenen Wünsche zu indentifizieren. Doch kreist du in der Therapie anschließend fortwährend um das, was schwierig ist und nicht geht. So hältst du das Problem aufrecht. Du lädst dich immerzu mit unangenehmen Gefühlen auf, obwohl sie gerade nicht da sind. Manche Menschen entwickeln eine regelrechte Sucht nach unangenehmen Gefühlen und Drama. In der Ruhe, Normalität und Gelassenheit spüren sie sich nicht und angenehme Zustände erlauben sie sich nicht, weil sie es nicht verdient haben. 

  1. Du hast Angst die Unterstützung und das wohlwollenden Kontakte zu verlieren, wenn du stabiler bist

Viele Menschen erleben in einem Coaching oder der Therapie erstmals ein wohlwollendes, wertschätzendes und zugewandtes Gegenüber. Eine tiefe Sehnsucht erfüllt sich, der Organismus kann zur Ruhe kommen. Es entsteht eine sehr nachvollziehbare Angst, diesen Zustand nicht mehr erleben zu können, wenn man auf die Hilfe nicht mehr angewiesen ist. Unbewusst bleiben Überforderung und emotionaler Schmerz da, um den Kontakt nicht zu verlieren.

  1. Du verkörperst nicht, was du willst.

Viele Klientinnen versuchen, rein auf der gedanklichen Ebene zu arbeiten und Veränderungen herbeizuführen. Alles dreht sich um Analysieren, Nachdenken, Verstehen. Doch wonach sehnen wir uns alle? Sicherheit, Geborgenheit, Verbundenheit, Lebendigkeit, Kraft, Liebe, Intuition,…All das erleben wir durch unseren Körper. Wenn der nicht im Boot der Wahrnehmung ist, kannst du diese Zustände kaum erleben.

Und hier der kleine Lichtblick 😉 Was kannst du tun?

  • Sei den Tag über achtsam mit deinen Bedürfnissen und Gefühlen. 
  • Setze Skills wie Selbstmitgefühl, Embodiment-Übungen und Emotions-Surfing, Arbeit mit Glaubenssätzen und Kommunikationsskills auch im niedrigen und mittleren Spannungsbereich ein. 
  • Triffe eine Entscheidung für dich und bleibe dran.
  • Nutze Fehler als Helfer. Welche Erkenntnis ziehe ich aus meiner Erfahrung?
  • Ein Merksatz: Kein Stress-Skill ohne Faktencheck! Frage dich immer, was los war mit dir, was war der Auslöser? War es ein “altes” Gefühl oder passt es zu den aktuellen Umständen? Ist mein Handlungsimpuls langfristig hilfreich?
  • Und vor allem: Gib angenehmen Zuständen wie Liebe, Freude, Dankbarkeit und Geborgenheit Raum. Erforsche, was du brauchst, um das spüren zu können und beschäftige dich mit deinen Wünschen und Zielen.
  • Bleibe, bis es ist, wie du es dir ersehnst. 
  • Lasse Selbst-Optimierungs- Ansprüche los und lebe Selbstmitgefühl.
  • Mach dir unbewusste Hindernisse bewusst, die dich auf deinem neuen Weg zurückhalten. 
  • Mach dir immer wieder deine Verantwortung und Kraft bewusst. Meistens stehen wir vor erdachten und gefühlten Hindernissen und nicht vor realen Grenzen.
  • Baue dir gesunde und erfüllende Beziehungen auf und pflege sie.
  • Fange an deinen Körper wahrzunehmen und zu bewohnen. Wie spürt sich Sicherheit im Körper an, wie Liebe und wie Kraft?

Wenn du dir auf deinem Weg eine professionelle Begleitung mit viel Erfahrung wünscht, schaue dich gerne in meinen Angeboten um oder schreibe mir eine Mail.